Die Tarifverhandlungen zwischen dem Arbeitgeberverband AWO Thüringen und der Gewerkschaft ver.di zum Tarifvertrag AWO 2026/2027 haben nach nur zwei Zusammenkünften am 20. Oktober zu einer Einigung geführt – vorbehaltlich der Zustimmung der ver.di-Mitglieder und der Mitglieder des Arbeitgeberverbandes. Mit dem neuen Tarifabschluss wird die Einkommensentwicklung der Beschäftigten an den öffentlichen Dienst (TVöD) weiter angeglichen und zugleich die Attraktivität der sozialen Berufe in Thüringen gestärkt.
Die Einigung sieht ab dem 1. April 2026 eine Erhöhung der Vergütung um 3 Prozent, mindestens jedoch um 110 Euro, vor. Zum 1. Januar 2027 folgt eine weitere Anhebung um 2,8 Prozent. Für die Beschäftigten in der Pflege wird zusätzlich eine monatliche Zulage (Pflegezulage) eingeführt: ab dem 1. April 2026 beträgt sie 120 Euro, ab dem 1. Januar 2027 steigt sie auf 140 Euro.
Auch die Auszubildenden profitieren von der Einigung: Ihre Vergütung wird ab dem 1. April 2026 um monatlich 75 Euro und ab dem 1. Januar 2027 um weitere 75 Euro erhöht. Auszubildende zur/zum Pflegefachfrau/mann erhalten dann beispielsweise im ersten Ausbildungsjahr eine monatliche Vergütung von 1415,69 Euro.
Darüber hinaus erhalten alle Beschäftigten künftig zwei sogenannte „AWO Thüringen Tage“ pro Jahr. Diese zusätzlichen arbeitsfreien Tage dienen der Regeneration und sollen zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden beitragen.
Das sogenannte Urlaubsgeld wird bereits im Juni statt wie bisher im Juli gezahlt; die Jahressonderzahlung im November wird im Jahr 2026 auf 75 Prozent und im Jahr 2027 auf 80 Prozent des Bruttoverdienstes angehoben.
„Mit diesem Ergebnis schaffen wir Verlässlichkeit, Anerkennung und gerechte Bedingungen für die Arbeit unserer Beschäftigten. Es ist ein Abschluss, der in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, die Wertschätzung unserer Mitarbeitenden in den Mittelpunkt rückt“, betont Andreas Krauße, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes AWO Thüringen e.V. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 31.12.2027.
Die AWO Thüringen dankt allen Beteiligten für die konstruktive Verhandlungsatmosphäre.
